Das Wittlaerer Wappen
Das Wittlaerer Wappen wurde von dem bekannten Heraldiker Wolfgang Pagenstecher (verst. 1953) im November 1937 geschaffen. Dies geschah vermutlich im Auftrage der im Jahre 1930 gebildeten Großgemeinde Wittlaer. Zur Großgemeinde Wittlaer gehörten Wittlaer-Einbrungen, Bockum und Kalkum-Zeppenheim. Den Anstoß dazu gab möglicherweise die Deutsche Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935. Der Originalentwurf befindet sich jetzt im Stadtarchiv Düsseldorf.
Das Wappen der Gemeinde Wittlaer ist über blauem Wellenschildfuß gespalten und zeigt vorne in Silber einen goldgekrönten und goldbewehrten goldenen Hahn (der Grafen von Spee), hinten in Gold einen schwarzen Maueranker (der Fürsten von Hatzfeldt). Das Wappen trägt damit der Tatsache Rechnung, daß die Gemeinde Wittlaer einerseits vom Rhein begrenzt wird, und daß anderseits die Schlösser Heltorf und Kalkum mit ihrem großen Grundbesitz, ersteres dem Grafen von Spee, letzteres dem Fürsten von Hatzfeldt gehörig, im Gemeindebezirk lagen.

Für
den einen mag die nachfolgende Aufstellung wie eine Bleiwüste
vorkommen, für den anderen als das Nachschlagewerk über
die Ortsgeschichte unserer Gemeinde. So oder so erfahren Sie hier
viel Wissenwertes.
1144
Erste urkundliche Erwähnung Wittlaers: König Konrad
III. bestätigte dem Kanonissenstift Vilich bei Bonn alle
Rechte und Besitzungen, darunter im Dorf Wittlaer "eine Kirche
mit dem ganzen Zehnten, zwei Fronhöfe und außerdem
noch 14 (dienst- und zinspflichtige) Hofstellen". Die hier
genannte Kirche (St. Remigius) war vermutlich zu dieser Zeit bereits
Pfarrkirche.
1176
Zweite Erwähnung Einbrungens. Die erste Erwähnung erfolgte
bereits in einer nicht datierten Quelle zwischen 1090 und 1120.
1183
Das Stift Vilich erwarb den Wildbann und damit die freie Verfügung
über den Vilicher Wald Buchinverlo (Dicker Busch) in Wittlaer.
1195
Päpstliche Bestätigung aller Rechte und Besitzungen
für das Stift Vilich wie 1144.
1213
Das Stift Vilich kaufte Land in Wittlaer und ließ es dann
mit großen Kosten roden und urbar machen.
1247
Erste Erwähnung der oberen Mühle, der sog. "Pfaffenmühle",
in Einbrungen. Sie war in geistlichem Besitz und gehörte
zum Stift Kaiserswerth.
1282
Zweite Erwähnung Winkelhausens. Die erste Erwähnung
erfolgte bereits in einer nicht datierten Quelle aus der 1. Hälfte
des 13. Jahrhunderts.
1310
Erste urkundliche Erwähnung von Bockum. Hier besaß
das Stift St. Gereon zu Köln umfangreiche Besitzungen. Dreizehn
Höfe im Kirchspiel Wittlaer waren von ihm abhängig.
1392
Erste Erwähnung des Kunigundengutes in Wittlaer, das sich
im Besitz des Stiftes St. Lambertus in Düsseldorf befand.
Auf dem Gelände steht heute Haus Blank, Pastoratsweg 30.
1431
Erste Erwähnung der St.-Sebastianus-Bruderschaft in einem
Bericht des Pastors Jacobus Mitteldorpff über die Fronleichnamsprozession
von Wittlaer. Danach begleiteten die Schützen die Prozession
von der Kirche aus über Bockum nach Groß-Winkelhausen
und zurück.
1436
Bericht über die Fronleichnamsprozession im Pfarrdorf Wittlaer
von Pastor Jacobus Mitteldorpff, der uns in einer Abschrift aus
dem Anfang des 17. Jahrhunderts erhalten geblieben ist.
1437
Erste Erwähnung der Kaldenberger Hofes in Einbrungen, auch
Hof zu Einbrungen genannt.
1451
Erster Nachweis über das Bockumer Hofgericht. Eine Aufzählung
aus diesem Jahr nennt 13 Höfe im Kirchspiel Wittlaer, die
zu diesem Gericht gehörten: Hannesplatz (Platzgut), Junggesellengut,
Sibels, Sibelkens, Kevers (Schmitzgens), Alte Gate, Morren (Meifels),
Stremen (Striemen, Clouten), Gumpers (Ellers, Kessels), Rosenwaldt,
Dinklaken, Calchemsgut (Stecken) und Auf der Gaten (Beek). Die
Aufgaben des Hofgerichts waren u.a. das Einsammeln von Zinsen
und Abgaben sowie das Testieren von Veräußerungen.
1464
Erste Erwähnung des Wingartsguts zu Wittlaer, das dem Herzog
Gerhard von Jülich-Berg und seiner Gattin Sophia von Sachsen
gehörte. Das Gut lag auf dem Gelände "An der Schanz"
nördlich des Melbeckshofs.
1520
Erste Erwähnung des Clutenhofs in Bockum, der sich im Kaiserswerther
Stiftsbesitz befand.
1618
Erste Erwähnung des Hofes zu Bockum, der dem Landesherrn
gehörte.
1635
Die Kalkgilde zu Wittlaer, ein vertraglicher Zusammenschluß
von Kalkschiffern, Kalkbrennern und Kalkkaufleuten, wurde wahrscheinlich
in diesem Jahr gegründet. Jährlich am ersten Sonntag
nach Neujahr versammelte sich die Gilde in Wittlaer im Hause von
Paul Heckermann (heute Brands Jupp).
Der
Dreißigjährige Krieg machte auch vor Wittlaer nicht
halt. Aus dem Jahre 1635 ist z.B. folgendes bekannt: Plünderungen
der Höfe, Mißhandlungen und Gefangennahme von Bewohnern.
Ein Kriegsschiff lag längere Zeit vor Bockum. Die Bockumer
Fischer sollten ihre Nachen abgeben und die Soldaten kostenlos
versorgen.
1649
Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm schenkte den Jesuiten in Düsseldorf
das zwischen Wittlaer und Kaiserswerth gelegene Werth, auch Galgenwerth
oder Wittlaerer Werth genannt, zur Aufbesserung ihrer Einkünfte.
1675
Erste Erwähnung der Wittlaerer Schule.
1708
Die Pfarrkirche St. Remigius erhielt einen neuen Hochaltar.
1712
Beendigung des Prozesses gegen die Räuber und Mörder
des Siechenhauses am Froschenteich. Noch im selben Jahr wurde
der Abriß des dortigen Siechenhauses durch Kurfürst
Johann Wilhelm verfügt.
1739
Das Adelsgeschlecht von Winkelhausen erlosch in der männlichen
Linie, als Karl Franz Graf von Winkelhausen unverheiratet starb.
Erbin wurde seine Schwester Isabella Johanna Maria, die mit Edmund
Florenz Cornelius Graf von Hatzfeldt-Wildenburg-Weisweiler verheiratet
war. Der gesamte Familienbesitz Winkelhausen ging damit in den
Besitz der Grafen von Hatzfeldt-Wildenburg-Weisweiler über,
zu dem auch Schloß Kalkum gehörte.
1768
Die Landesregierung kaufte das zwischen Wittlaer und Kaiserswerth
gelegene Wittlaerer Werth von den Jesuiten zurück.
1781
Das außergewöhnliche Rheinhochwasser überschwemmte
die Dämme und verwandelte die Felder zwischen Bockum, Mündelheim
und Huckingen in einen riesigen See.
1795
Johann Wilhelm Heinzen wurde zum Pfarrer in Wittlaer ernannt.
Pastor Heinzen erwarb sich überaus große Verdienste
um des Schulwesen. Sogar König Friedrich Wilhelm von Preußen
sprach ihm in einem Kabinettsschreiben seine Anerkennung aus.
Von
1821 bis zu seinem Tod 1840 war er als Pfarrer an St. Lambertus
in Düsseldorf tätig.
1799
Außergewöhnlich starkes Hochwasser im Februar. Die
Bewohner von Mündelheim, Serm, Huckingen und Lohausen flohen
mit ihrem Vieh in die höher gelegenen Orte Wittlaer und Bockum.
Auch zahlreiche Häuser in Bockum standen unter Wasser, einige
wurden total zerstört.
1802
Anstellung des ersten geprüften Lehrers Wenzel Wotruba in
Wittlaer. - Fertigstellung des neuen Pfarrhauses am heutigen Pastoratsweg.
Treibende Kraft für den Neubau war Pastor Johann Wilhelm
Heinzen. - Aufhebung des Stiftes St. Gereon in Köln. Die
Besitzungen des Stiftes in Bockum wurden konfisziert und an Privatpersonen
veräußert.
1804
Aufhebung des Stiftes Vilich. - Die ersten exakten Karten (sog.
Urkataster) von Wittlaer, Bockum und Einbrungen sind im Auftrage
der französischen Regierung fertiggestellt worden. - Anlegung
eines neuen Friedhofes an der heutigen Bockumer Straße.
1808
Verkauf des Wittlaerer und Verloer Hofes an den Grafen von Spee.
1809
Einführung des französischen Franc im Großherzogtum
Berg und damit auch in Wittlaer, Einbrungen und Bockum. - Aufhebung
der Kalkgilde durch die napoleonische Verwaltung.
1816
Bildung des Landkreises Düsseldorf, zu dem auch Wittlaer,
Einbrungen und Bockum gehörten. - Das erste Dampfschiff auf
dem Rhein.
1829
Verkauf des Wittlaerer Hofes an Heinrich Waldbröhl.
1833
Mit der Erhebung Huckingens zur selbständigen Pfarrei verlor
die Pfarre Wittlaer einen Teil ihres Pfarrgebietes, nämlich
Großenbaum.
1838
Im Januar fror der Rhein zu. Die Bewohner von Nierst kamen zu
Fuß über den Rhein zum Besuch der Messe in Wittlaer.
- Vertrag zwischen dem Möbelschreiner Wilhelm Bellut aus
Bilk und der Pfarre Wittlaer zur Herstellung eines neuen Hochaltars
für die Kirche.
1839
Johann Wilhelm Schirmer wurde zum Leiter der Landschaftsklasse
der Düsseldorfer Akademie berufen. Von ihm stammen wohl auch
die frühesten bildnerischen Darstellungen unserer heimatlichen
Umgebung: "Die Lintorfer Heide" und "Der Kalkumer
Wald".
1845
Das Rheinhochwasser berührte den obersten Rand des Dammes.
Die Bockumer Bauern flüchteten mit ihrem Vieh in die höhergelegenen
Teile des Ortes.
1848
Extrem niedriger Wasserstand des Rheins im Januar. Alle Brunnen
in Wittlaer und Bockum waren ohne Wasser.
1852
Seit einigen Jahren arbeiteten Kinder aus Wittlaer, Bockum und
Einbrungen in Kaiserswerth in Zigarettenfabriken und am Webstuhl.
1852
wurde auch der erste Webstuhl in Wittlaer aufgestellt. - Die Personenpost
zwischen Düsseldorf, Kaiserswerth und Huckingen durfte an
folgenden Haltepunkten Reisende aufnehmen: in Wittlaer "am
Jäger" beim Wirt Bertrams und "am Froschenteich"
beim Wirt Hermann Schauf.
1853
Ein nächtliches Unwetter mit Hagelschlag. In der Wittlaerer
Kirche gingen 80 Scheiben zu Bruch. Große Verheerungen auf
den Feldern, besonders am Dicken Busch und dem Verloer Hof. -
Familie Peter Jaegers aus Bockum wanderte nach Amerika aus. Der
Bruder Johann des Peter Jaegers war schon einige Jahre zuvor ausgewandert.
- Große Trockenheit und Kälte gegen Ende des Jahres.
Alle Brunnen waren ohne Wasser. Am 30. Dezember war der Schnee
bis zu 3 Meter hoch. - Farblithographie "Gasthaus in Wittlaer"
(heute "Brands Jupp") von August von Wille. Die Düsseldorfer
Maler entdeckten das reizvolle Dörfchen Wittlaer und die
hiesige typische Niederrheinlandschaft.
1855
In Wittlaer, Bockum und der weiteren Umgebung wurden Bohrversuche
nach Steinkohle durchgeführt. - Der Besitzer des Wittlaerer
Hofes verkaufte das Grundstück "An der Schanz"
an ein Konsortium, das an dieser Stelle ein Hüttenwerk bauen
wollte. Auf diesem Gelände steht heute das Duisburger Wasserwerk.
- Gründung der "Ruhrorter Bergbau- und Hüttengesellschaft".
Diese Aktiengesellschaft mit Sitz in Ruhrort wollte eine Hochöfen-Anlage
in Wittlaer bauen sowie Steinkohlefelder kaufen und abbauen.
1856
Das Projekt einer Hochofen-Anlage in Wittlaer, "das so lange
die Einwohner beschäftigte", wurde aufgegeben.
1858
Infolge des sehr niedrigen Rheinwassers hatten die Brunnen in
Wittlaer und Bockum mehrere Monate kein Wasser. - Gründung
des Deichverbandes Bockum, Serm, Mündelheim.
1868
Der Gemeinderat von Bockum lehnte die Einstellung einer weiblichen
Lehrkraft für die Schule einstimmig ab.
1872
Gründung des Kirchenchors St. Cäcilia. Der Wittlaerer
Pfarrer Franz Frank gab 1872 bekannt, einen Verein zu gründen,
der sich der Pflege des kirchlichen Gesangs annehmen sollte. Am
10. Februar 1873 kam ein Gesangverein zustande, der aus folgenden
Personen bestand: Pfarrer Frank, Protektor, Lehrer Schulte, Dirigent,
Peter Bertrams, Josef Blomenkamp, Josef Brand, Carre, Jacob Kremer,
Johann Dahmen, Paul Gries, Wilhelm Hagen, Hermann Issel, Anton
Jägers, Andreas Lobeck, Franz Peters, Johann Santen, Johann
Siepenkothen, Johann Schmitz, Heinrich Zensen, Laurenz Rütten.
1874
Die Preßspan- und Pappenfabrik "Stöcker und Kuhlen"
("Papiermühle") in Einbrungen nahm ihren Betrieb
auf.
1878
Ein 10 bis 15 Sekunden dauerndes starkes Erdbeben erschütterte
Wittlaer und das Niederrheingebiet im August des Jahres. Ein zweiter,
weniger heftiger Erdstoß folgte fünf Minuten später,
ein drittes Beben nach anderthalb Stunden.
1894
Änderung der Pfarrgrenzen, die den Grenzen der Zivilgemeinden
angepaßt wurden. Die Pfarre Wittlaer verlor durch diese
Grenzregulierung die Höfe Böckum und Kesselsberg sowie
die Sandmühle an die Pfarre Huckingen und im Dorf Rahm zwei
Häuser an die Pfarre Angermund. Die Pfarre Wittlaer gewann
in Einbrungen den Besgeshof oder Wassenbergerhof, die angrenzende
Mühle sowie die Häuser im Einbrunger Feld. - Der Maler
Arthur Kampf, Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf,
kaufte den Honnenhof in Bockum vom Ackerer Caspar Velder.
1896
Gründung des Spar- und Darlehenskassenvereins Wittlaer-Bockum.
1897
Im Rahmen einer Flurzusammenlegung, überwiegend in der Gemeinde
Bockum, wurden die Felder neu verteilt.
1899
Bei der Posthilfsstelle Bockum wurde der Telegraphenbetrieb und
Unfallmeldedienst eingerichtet.
1900
Eröffnung der Kleinbahnstrecke zwischen Düsseldorf und
Duisburg. Wittlaer wurde dadurch an den öffentlichen Nahverkehr
angeschlossen. Die Fahrten der Personenpost wurden auf der Strecke
zwischen Düsseldorf, Kaiserswerth und Huckingen mit der Eröffnung
des Bahnverkehrs eingestellt. - Der Maler Professor Arthur Kampf,
der einem Ruf an die Königliche Akademie der Künste
in Berlin gefolgt war, verkaufte den Honnenhof in Bockum an den
Düsseldorfer Fabrikbesitzer Franz Sievert.
1902
Die Düsselthaler Anstalten (Graf-Recke-Stiftung) bezogen
im Rahmen der Verlegung ihrer Heime aus Düsseldorf den Lindenhof
in Einbrungen. Beginn des landwirtschaftlichen Erziehungsheimes
"Lindenhof". Der damalige Wittlaerer Pastor Franz Frank
schrieb zu diesem Ereignis: "In Folge dieses Verkaufs (des
Lindenhofs an die Anstalten) scheidet Wittlaer aus dem Kreise
der rein katholischen Pfarreien für immer aus." - Im
Oktober wurde der Unterricht im neuerbauten Schulgebäude
am heutigen Melbecksweg aufgenommen.
1905
Bau und Beginn des Handwerkerbildungsheimes "Reckestift".
1906
Auf Anregung des Kaiserswerther Bürgermeisters Derpmann wurde
die Freiwillige Feuerwehr Wittlaer-Bockum gegründet. Sie
zählte über 20 Mitglieder und hielt ihre Übungen
auf den Spielplätzen des Schulhofs ab.
1907
Von der elektrischen Zentrale in Kaiserswerth wurde eine Leitung
über Einbrungen nach Wittlaer und Bockum verlegt, die den
Bewohnern elektrisches Licht und elektrische Energie brachte.
- Baubeginn des zu den Düsselthaler Anstalten gehörenden
Kinderheims "Neu-Düsselthal" (Graf-Recke-Stiftung)
mit Kirche und Lehrerhaus.
1908
Der Landschaftsmaler Max Clarenbach, 1908 Mitbegründer des
Sonderbundes, seit 1917 Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf,
bezog sein Haus am Heckenweg.
1910
Im Sommer wurde die Pfarrkirche St. Remigius durch den Angermunder
Kirchen- und Historienmaler Heinrich Nüttgens von neuem ausgemalt.
Die alten Malereien waren zum Teil vollständig verblaßt.
1912
Inbetriebnahme des Duisburger Wasserwerks in Bockum. Mit dem Wasserwerk
entstand auch eine neue Siedlung für die Mitarbeiter.
1913
In Wittlaer wurde mit der Verlegung von Wasserleitungen begonnen,
und zwar zunächst bei den Häusern an der Landstraße
(heute Duisburger Landstraße), da die dortigen Brunnen meist
trocken waren. - Hans Müller-Schlösser, Autor des "Schneider
Wibbel", wohnte für kurze Zeit in Wittlaer im Haus Marianne
an der Bockumer Straße. Das Haus in Höhe der Nummer
34 wurde 1996 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
1915
Einquartierung von deutschem Militär in Wittlaer und Bockum.
1916
Kriegsgefangene, überwiegend Franzosen, wurden zu Arbeiten
in der hiesigen Landwirtschaft herangezogen.
1918
Bilanz des Ersten Weltkriegs: 37 gefallene Soldaten aus Wittlaer
und Bockum.
1920
Zweithöchstes Hochwasser dieses Jahrhunderts: Sämtliche
Keller und die meisten Straßen Kaiserswerths standen unter
Wasser.
1921
Im Rahmen der Ruhrbesetzung besetzten französische Soldaten
Wittlaer und Bockum.
1922
Enthüllung und Einweihung des Kriegerdenkmals neben der Kirche.
1926
Jahrhunderthochwasser des Rheins mit einem Pegel von 11,10 Metern.
Kaiserswerth stand unter Wasser. Auch in Wittlaer und Bockum stand
in einigen Häusern das Wasser, teilweise bis zu achtzig Zentimetern
in den Wohnräumen. - Inbetriebnahme des Schnellbahnverkehrs
zwischen Düsseldorf und Duisburg (Linie D) auf eigenem Gleiskörper
mit vierachsigen Großraumwagen. Haltestellen wurden in Wittlaer
(Einbrunger Straße) und am Froschenteich eingerichtet. -
Im Herbst wurden von den Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken
Gasrohre verlegt.
1927
Franzjosef Klemm, der als erfolgreicher Porträtmaler weit
über den Niederrhein hinaus bekannt war, bezog sein Haus
in seiner Wahlheimat Wittlaer am Heckenweg. - Fertigstellung des
ersten Bauabschnitts der "Neuen Siedlung" am Eingang
von Wittlaer Ecke Duisburger Landstraße und Bockumer Straße.
Diese Siedlung kam auf Initiative des Wittlaerer Pastors Franz
Vaaßen zustande. Der zweite Bauabschnitt wurde 1929 fertiggestellt.
- Erste Tankstelle in Bockum vor dem Lebensmittelgeschäft
Bünten (heute Hußmann).
1929
Kaiserswerth und Lohausen sowie Teile von Einbrungen (Flur II)
wurden nach Düsseldorf, Teile von Bockum (Flur I) mit den
Holtumer Höfen nach Duisburg eingemeindet. Die restlichen
Dörfer der ehemaligen Bürgermeisterei Kaiserswerth Wittlaer,
Bockum und Kalkum wurden dem neugegründeten Amt Ratingen,
dem späteren Amt Angerland im Landkreises Düsseldorf-Mettmann,
zugeteilt. - Inbetriebnahme des Duisburger Wasserwerks "Auf
der Schanz" in Wittlaer.
1930
Bildung der Großgemeinde Wittlaer mit den Ortsteilen Bockum,
Einbrungen, Froschenteich, Kalkum und Zeppenheim.
1932
Auf Initiative der Stadt Duisburg, die umfangreiche Ländereien
in Wittlaer gekauft hatte, wurde ein Bebauungsplan zur völligen
Umgestaltung des Ortes vorgelegt. Danach sollten 3 km Straßen
entweder neu angelegt oder die vorhandenen ausgebaut und teilweise
begradigt werden. Die Straßenbreite sollte zwischen 10,50
und 14 Metern betragen. Für dieses unangepaßte Großprojekt
wurde ein Fläche von 20 Morgen benötigt. Nicht nur die
Wittlaerer Bürger, sondern auch Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens machten gegen diesen "Wahnsinnsplan"
(Prof. Klapheck) Front. Die zahlreichen heftigen Proteste ließen
den Plan schließlich scheitern,
1934
Die Preßspan- und Pappenfabrik in Einbrungen stellte ihren
Betrieb ein.
1936
Der Reichssender Köln sendete eine Reportage einer Deichschutzübung
der Freiwilligen Feuerwehr Wittlaer in Bockum. - Das Wittlaerer
Gemeindehaus wurde fertiggestellt und bezogen. In ihm war die
Freiwillige Feuerwehr Wittlaer, der NSV-Kindergarten, eine Nebenstelle
der Amtssparkasse Ratingen, die NSV-Bücherei, eine Jugendherberge,
Räume für die HJ und den BDM sowie die Geschäftsstelle
der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) untergebracht.
1939
Aufhebung der Anlegestelle "Wittlaer" der Köln-Düsseldorfer.
Letzte Dampferfahrt der "Stadt Düsseldorf" zur
Anlegestelle "Wittlaer" am Karfreitag. - Einquartierung
deutscher Soldaten in Wittlaer.
1940
Erste Bombenabwürfe auf Wittlaer.
1944
Pastor Franz Vaaßen, Wegbereiter der modernen sakralen Kunst
in der Wittlaerer Kirche St. Remigius und Gegner des Nazi-Regimes,
starb nach Gefängnisaufenthalt am 2. Oktober im Alter von
fast 63 Jahren.
1945
Gauleiter Florian ordnete im März die totale Räumung
einiger Städte und Gemeinden an, darunter auch Wittlaer und
Bockum. - Bilanz des Zweiten Weltkrieges: Wittlaer hatte 23 durch
Kriegseinwirkung getötete Zivilisten und 80 gefallene Soldaten
zu beklagen. 6 Häuser wurden total zerstört, darunter
das Wittlaerer Gemeindehaus, zahlreiche Gebäude erheblich
beschädigt, darunter die Kirche.
1949
Entstehung der Künstlerkolonie Einbrungen in der ehemaligen
Papiermühle. Als erster Künstler zog der Bildhauer und
Maler Hermann Raddatz in die Mühle.
1952
Max Clarenbach, der in Wittlaer seine Wahlheimat gefunden hatte,
starb im Alter von 72 Jahren.
1955
Die Wittlaerer Kirche wurde nach zehnjährigen, durch Kriegsschäden
hervorgerufene Aufbau- und Instandsetzungsarbeiten fertiggestellt.
1959
Der Porträtmaler Franzjosef Klemm, der viele Persönlichkeiten
des öffentlichen Lebens gemalt hatte, u.a. Konrad Adenauer
und Josef Kardinal Frings, starb im Alter von 75 Jahren.
1960
Erster Spatenstich für die Kanalisation in Wittlaer.
1961
Bezug der ersten Wohnungen der Siedlung "Am Krausen Baum".
Bezug der ersten Eigenheime im Neubaugebiet zwischen "Bockumer
Straße" und "Fritz-Köhler-Weg", "Grenzweg"
und "Wittgatt".
1963
Wittlaer und Bockum erhielten einen Omnibusanschluß durch
die Rheinische Bahngesellschaft. Die Buslinie 81 verkehrte zwischen
Wittlaer und Heiligenhaus.
1965
Die Wittlaerer und Kalkumer Sportler fanden sich im TV Kalkum
1911/Wittlaer zusammen. - Bezug des ersten Hauses im neuen Wohngebiet
an den Straßen "Postenweg", "An der Schanz"
und "Hinacker"
1966
In einer Feierstunde wurde die neue Schule am Grenzweg, die 1975
den Namen "Franz-Vaahsen-Schule" erhielt, ihrer Bestimmung
übergeben. - Es war wohl das erste Mal, daß ein Beluga-Wal
sich weit den Rhein hinauf gewagt hatte und bei Wittlaer vorbeischwamm.
1968
Fertigstellung der 17 Einfamilienhäuser der Siedlung "Am
St. Remigius".
1970
Einweihung des neuen kath. Kindergartens am Pastoratsweg
1972
Entstehung der Wohnsiedlung am "Roßpfad" in Bockum.
1975
Die Großgemeinde Wittlaer mit ihren Ortsteilen Bockum, Einbrungen,
Froschenteich, Kalkum und Zeppenheim wurde im Rahmen der kommunalen
Neugliederung nach Düsseldorf eingemeindet. - Inbetriebnahme
des neuen Wittlaerer Bahnhofs der Linie D.
1978
Gründung des Heimat- und Kulturkreises Wittlaer.
1980
Erstes "Heimat-Jahrbuch Wittlaer", herausgegeben vom
Heimat- und Kulturkreis Wittlaer.
1982
Auf Initiative des Heimat- und Kulturkreises Wittlaer wurde die
Hubertuskapelle bei Groß-Winkelhausen restauriert .
1984
Durch die Stadtwerke Duisburg wurde das vom Verfall bedrohte Haus
Werth wiederhergestellt.
1986
Bezug der ersten Häuser der Siedlung "Sonnenacker"
in Bockum.
1990
Der Außenbezirk der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung wurde
von Bockum nach Neuss verlegt.
1992
Ein heftiges Erdbeben mit einer Stärke von 5,8 der Richter-Skala
erschütterte den Niederrhein. Gebäudeschäden wurden
in Wittlaer nicht festgestellt.
1993
Einweihung des neuen Pfarrheims der Kath. Kirchengemeinde St.
Remigius am Pastoratsweg.
1994
Großes Festprogramm aus Anlaß der 850-Jahr-Feier Wittlaers.
1995
Abschluß umfangreicher Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten
in der Wittlaerer Pfarrkirche St. Remigius.
1998
Beginn der Bauarbeiten im Neubaugebiet an der Einbrunger Straße.
Geplant sind 1200 Wohneinheiten. - Als Krönung der Restaurierungs-
und Renovierungsarbeiten erhielt die Wittlaerer Pfarrkirche St.
Remigius eine neue Orgel.
1999
Bezug der ersten Wohnungen und Häuser im Neubaugebiet Einbrungen.
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