Heimat-Jahrbuch 2003

« zurück
A 2 - ein Wanderweg zu Mühlen, Rittersitzen und Gaststätten

Niederrheinische Idylle an Rhein und Schwarzbach

Für mich als langjährigen Bewohner des Veilchentales waren der Schwarzbach und die Orte Wittlaer und Kalkum ein fast tägliches Erlebnis. Beim Bauern Wenders holten wir uns Milch, bei Rölkens kaufte ich Futter für Hühner, Enten und Tauben, im kleinen Lebensmittelladen Abels unsere Lebensmittel und bei Busch am Büdchen an der B8 unsere Zigaretten und Bier. Als Maler suchte ich bei meinen Spaziergängen - stets mit Fotoapparat ausgerüstet - meine Motive und fand sie hier in der malerischen Landschaft auf Schritt und Tritt. Obwohl mir das Zeichen ,A 2' immer begegnete, fiel mir dann plötzlich Buchstabe und Zahl auf einem Zaunpfahl als neues Bildmotiv auf.

Ich sah die Landschaft mit dem Wanderzeichen in einem neuen Licht, egal auf welchem Gegenstand - sei es ein Baum, ein Zaunpfahl oder eine Mauer. Ich machte viele Fotos davon - damals in schwarz-weiß - und mittendrin die A 2 als grafisches Element. Die Wiesen und Baumgruppen, der Bach, die Bauernhäuser und Wassermühlen bekamen eine neue Bedeutung. Ich hatte eine neue Bildidee gefunden. Zu allen Jahreszeiten war ich unterwegs, ob im Sommer, wenn die Hitze über den Wiesen flimmerte, wenn die Natur sich in voller Schönheit entfaltete, wenn im Veilchental das Scharbockskraut seine gelben Blüten öffnete und die violettblauen Veilchen ihren betörenden Duft ausströmten. Oder im Winter, wenn der Schnee alles mit einem weißen Mantel bedeckte oder bei Nebel, wenn bizarre groteske Baum- und Buschgestalten wie Geister aus den Nebelschwaden den Wanderer schreckten. Das war in den 60er Jahren. Ich machte damals von den Negativen große Vergrößerungen, die in meinem Atelier zu sehen waren. Bruno Bauer gefielen die Großfotos und er meinte, man könnte sie doch mal in einer Ausstellung zeigen. Anfang des Jahres griffen wir das Thema erneut auf. Ich wollte nun über den Wanderweg A 2 schreiben.

Der Klemensplatz an der Haltestelle der Straßenbahn und der Busse ist der Ausgangspunkt unserer Wanderung. Hier befindet sich auch eine Wanderwegtafel mit dem Hinweis auf den A 2-Weg. Wir folgen dem Buchstaben und der Zahl über die Kreuzbergstraße nach Osten in Richtung Kalkum. Nach wenigen Metern erreichen wir nach einem leichten Anstieg den Ort Kreuzberg und die „Alte Landstraße“, die früher von Duisburg nach Düsseldorf führte. Auf dem Kreuzberg stand einmal das Bergische Hauptgericht mit einer alten Thingstätte und bis 1689 die Walburgiskirche, die bei der Belagerung von Kaiserswerth abgerissen werden mußte, weil sie im Schußfeld stand. Nach Ãœberqueren der Alten Landstraße blicken wir rechts auf das Gelände der Diakonie mit ihren vielen Gebäuden, wir gehen an der alten Badeanstalt vorbei und erreichen schließlich das alte Wegekreuz an der „Alten Kalkumer Straße“. Vor langer Zeit wurde das Kreuz restauriert. Ein Acker gibt den Blick frei auf den Schloßpark, auf die Schloßallee mit ihren wunderbaren Bäumen und auf Einbrungen.

Hier fängt der historische und malerische Teil des Wanderweges an. Die Oberdorfstraße führt uns längs des Schloßparks in das romantische und geschichtsträchtige Kalkum. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Es weht ein Hauch von Vergangenheit, wie wir es heute nur noch selten finden. Ich bin jedesmal überrascht und beeindruckt, wie auf kleinem Raum so viel Schönes erhalten geblieben ist. Hier wohnten viele meiner Freunde in einem der Häuser der Bediensteten des Schlosses, unter anderem Reiner Ruthenbeck, Fotograf und Beuys-Schüler, der heute als Künstler Installationen wie sein Meister anfertigt, und auch der Bildhauer und Poet Siegfried Dammrath. Oft traf ich hier den Maler Erwin Hentrich und den „WC“, den Wanderclub Düsseldorfer Künstler, zu dem u.a. Fritz Köhler, Walter Schmieg, Hermann Schauten, August Thiel, Bernhard Lohf, Erwin Hentrich und Johannes Ermen zählten.

Kalkumer Mühle
Schon am Anfang fällt ein schönes Fachwerkhaus mit alter bergischer Tür auf. Wir überschreiten den Schwarzbach und sind überrascht, die altersschwache Wassermühle vor uns zu sehen. Sie wird schon 1265 urkundlich erwähnt, und ihre Vorgängerin dürfte um 900 herum unter König Arnulf zum Königshof gehört haben. Eingerahmt von Pappeln und Erlen, flankiert von knorrigen Korbweiden bietet sich ein großartiges Landschaftsbild, das viele Maler inspirierte und zu Pinsel und Palette greifen ließ. Zum Wohnhaus umgebaut hat die Mühle ihren alten Charme verloren, dafür aber einen üppigen blumenreichen Bauerngarten bekommen. Zur Linken zwei ehemalige Bedienstetenhäuser des Schlosses mit vielfacher Architektur, alle hervorragend restauriert. Jedes Haus hat seine Vergangenheit: Hier wohnte der Rentmeister, der Müller und der Kutscher des Schlosses. Das folgende Eckhaus fällt besonders ins Auge. Hinter einer langen Mauer sehen wir verschiedene Giebel, an den Fenstern die Holzläden mit farbigen Rauten, das Ganze rotockerfarben bemalt.

Nun biegt die Straße nach links und wir stehen vor einer der ältesten Kirchen, im frühromanischen Stil erbaut mit wehrhaftem Westturm und abgestuftem Langhaus, dem heiligen Lambertus geweiht. Lambertus, ein Märtyrerbischof, starb 703 in Lüttich. Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert gebaut, ähnlich wie die Wittlaerer Kirche. Es gibt eine Menge alter Grabsteine zu sehen und im linken Seitenschiff ein romanisches Taufbecken. Auf der anderen Straßenseite in der Mauer führt eine Bogentür in den Schloßpark. Wir betreten einen großartigen Park, einen Landschaftsgarten, wie ihn die Engländer entwickelten unter maßgeblichem Einfluß von Dichtern und Malern, Ästheten und Philosophen. Maximilian Weyhe, der 1803 sein Amt als königlicher Hofgärtner in Düsseldorf antrat und schon den Heltorfer Park entworfen hatte, bekam den Auftrag, für das Schloß eine würdige Parkanlage zu schaffen: durch das Anlegen von Hügeln und Tälern, durch Einbeziehung natürlicher Wasserläufe und Schaffung künstlicher Bäche und Teiche sowie gekrümmter oder in Schönheitslinien gestalteter Wege, Ufer und Buchten. Es wurden viele seltene Bäume sowie Buchen, Platanen und Linden gepflanzt und um den Park eine Hainbuchenhecke angelegt. An der Ostseite des Parks liegt das Schloß, ein gewaltiger Komplex mit klassizistischer Fassade, malerisch umrahmt von einem Wassergraben. Parallel fließt der Schwarzbach, der die Gräben mit Wasser versorgt. Schloß und Park waren früher im Besitz der Fürsten von Hatzfeldt und sind heute Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen. Wir gehen über die Brücke und werfen einen Blick in den Schloßhof, in dem nun neue junge Linden die altersschwachen mächtigen Lindenbäume aus der Zeit Ferdinand Weyhes in der Anordnung von drei Ringen ersetzen.

Ein Blick in die Vergangenheit: Kalkum wird schon 892 erwähnt. Hier stand schon ein Königshof unter König Arnulf, 1176 erste Erwähnung des Geschlechts der Herren von Kalkum. Man vermutet, daß die erste Burg eine „Motte“ war, die älteste Form einer Wasserburg, ein fester Wohnturm, der auf einem angeschütteten Hügel stand, teils aus Stein und Holz. Das zur Anschüttung erforderliche Erdreich wurde der unmittelbaren Umgebung entnommen, wodurch der Wassergraben entstand. Es gab sicher noch eine Nachfolgeburg, da die Motte den Ansprüchen nicht mehr entsprach. Die Hatzfeldts errichteten Anfang des 19. Jahrhunderts dieses Schloß. Ein Pavillon an der Schloßmauer erinnert an Ferdinand Lassalle (1825-1864), an den Begründer der ersten deutschen Arbeiterpartei.

Wir verlassen an der Nordostseite des Parks die Anlage und überschreiten die Schloßallee, die in Richtung Ratingen führt. Linker Hand liegt die Gaststätte Freemann mit einem wunderschönen Biergarten unter hohen Bäumen, der den durstigen Wanderer zu einer verdienten Pause einlädt. Früher stand hier einmal eine Barriere zum Einkassieren von Wegegeld. Der eben erwähnte „WC“ mit seinen lustigen und trinkfesten Malern und Bildhauern kehrte häufig bei Freemann ein. Hermann Schauten, der ewig durstige, soll immer der erste gewesen sein, so schreibt Walter Sauer in seinem Büchlein über den WC. Hinter Freemann kommt der Schwarzbach bis an die Unterdorfstraße heran. An dieser Stelle ging man früher über die Brücke bis zum Ende des „Klompenkothen“, um auf den Feldweg zu kommen, der an den Äckern, Höfen und Gärten entlang nach Einbrungen führte. Leider ist der Weg vor vielen Jahren durch Bebauung versperrt worden, so daß hier kein Durchkommen mehr ist. Dieser alte Weg hatte einen besonderen Reiz. Man hatte einen großartigen Blick über die Felder und Äcker, auf denen im Sommer das reifende Korn in hellem Gelb leuchtete, und hinter Hecken und Obstgärten die Giebel der Bauernhöfe hervorlugten. Hin und wieder flüchtete ein Fasan laut krähend vor den Spaziergängern, oder ein Pulk Rebhühner flog niedrig über die wogenden Kornfelder. Immer wieder sah man ganze Scharen von Tauben, die sich hier ihr Futter suchten. Im Winter waren die Äcker tief verschneit. Hasen liefen längs der Ackerfurchen oder duckten sich, wenn sie Gefahr witterten. Ein Maler fand hier seine Motive an jeder Ecke. Da es den Zugang nicht mehr gibt, muß man durch das Kalkumer Unterdorf wandern, das noch immer mit den niedrigen Häusern seinen Dorfcharakter bewahrt hat.

Wir lassen die Viehstraße rechts liegen, wo auf der Ecke ein Heiligenhäuschen mit einer Madonna des Bildhauers Bernhard Lohf steht. Die Viehstraße - der Name sagt es schon - wurde als Viehaustrieb benutzt. Ein Kuh- oder Schweinehirt sammelte das Vieh ein und trieb es über die Viehstraße an den Feldern vorbei in den Kalkumer Wald. Der Schafhirte Heinrich Schiffer hatte hier im Hof des Bauern Dahmen in der Scheune seine Schafe untergebracht. An der Unterdorfstraße lagen zahlreiche Höfe wie das Rommelsgut, die Schmiede, Hirtenhäuser, in denen der Schweine- und Kuhhirt wohnte, und das Lamerzgut, der frühere Sylkothen, auf dem das Vieh aufgebrannt wurde. Am Ende der Unterdorfstraße geht es links in eine Sackgasse. Rechter Hand liegt der Niederhof der Familie Rebbelmumd. Kurz danach überqueren wir den Schwarzbach, der unter einem Gewölbe von Buschwerk und Obstbäumen dahinfließt. Gleich am Bach liegt die ehemalige Ölmühle mit altem Fachwerk, ein romantischer Flecken, eingebettet in Obstgärten, von Efeu überrankt wie aus einem Märchenbuch. Am Ende der Hofanlage machen wir einen weiten Bogen an abgestellten Ackergeräten und Fahrzeugen vorbei und erreichen den Wanderpfad und den Schwarzbach wieder an den Lehrwerkstätten des Reckestifts.

Veilchental
In Einbrungen beginnt einer der schönsten Teilabschnitte des Wanderweges. Wir gehen rechts des Baches mit seiner laubenartigen Bewachsung. Der Schwarzbach zeigt sich von seiner romantischen Seite. Wir hören das Plätschern seines Wassers und das Rauschen in den Bäumen. Die Eichkatze springt von Baum zu Baum, der Zaunkönig hüpft durch das Buschwerk. Schon hört man das Geschnatter der vielen Enten und Gänse, die sich vor der alten Pfaffenmühle versammelt haben, weil sie vom Müller mit Futter versorgt werden. Auch hier ist der Durchgang versperrt und man muß über die Brücke am Schwarzbach links um die Mühle herum ins schöne Veilchental gehen. Die Pfaffenmühle war eine Kornmühle. Sie wurde schon 1287 erstmals erwähnt. Wir gehen unter hohen Bäumen an einem ehemaligen Mühlenteich vorbei, der früher bei niedrigem Wasserstand dem Mühlrad Nachschub gab und heute trocken liegt. Dieser Teich gehörte zur unteren Einbrunger Kornmühle, die 1874 in eine Papiermühle umgewandelt wurde, mit einer Dampfmaschine ausgestattet war und später durch eine Turbine angetrieben wurde. In der ehemaligen Papiermühle hat sich in den 60er Jahren eine Künstlersiedlung entwickelt, in der auch ich mein Atelier habe.

Das Veilchental hat seinen Namen von den vielen Veilchen, die im Frühjahr mit ihren violettblauen Blüten wetteifern mit dem Gelb des Scharbockskrauts. Hier ist der Schwarzbach ein echter Wiesenfluß mit alten Weiden und Pappeln. Früher standen hier viele Ulmen, mächtige Bäume, die leider durch das Ulmensterben fast verschwunden sind. Im Frühjahr ruft der Kuckuck oder der selten gewordene Vogel Bülow, der Pirol, häufig ist die diebische Elster und der Eichelhäher zu Gast. In den Sommernächten hört man die Nachtigall schlagen, es gurren die Ringeltauben, der Fischreiher fliegt mit schwerem Flügelschlag dem Rheinstrom zu. Im Herbst und Frühjahr ziehen die Kraniche und im Winter die Wildgänse. Wir überschreiten die Straßenbahngleise und die B 8, werfen vorher noch einen Blick zurück auf den alten Rittersitz Kaldenberg, der auf einer Anhöhe mit hoher Mauer zu uns herunter blickt, und erreichen auf der anderen Straßenseite den Heckenweg – offiziell heißt er „Max-Clarenbach-Weg“. Ein großartiger Blick tut sich auf: Wir schauen weit auf eine niederrheinische Wiesenlandschaft mit Weiden und Pappeln und den vielgeschwungenen Schwarzbach, eine Landschaft, von den Malern geliebt und gemalt und von seinen Schriftstellern in Dichtung und Liedern besungen, ein Kleinod, das uns erhalten blieb und nicht verbaut wurde. Am Ende des Max-Clarenbach-Wegs liegt unter Bäumen der Gasthof „Brands Jupp“, früher ein Treffpunkt der Niederrheinmaler. Brands Jupp war nicht nur ein lustiger Vogel und unterhaltsamer Wirt in seinem geselligen Rasthaus, sondern er betrieb auch eine Fischerei mit Aalschocker und Ruderbooten. In seinem Fischrestaurant standen Salm, Hecht, Barsch, Maifisch und Aal auf der Speisekarte. Hin und wieder ging ein großer Wels oder Stör ins Netz. Bei Brands Jupp endete die historische Kalkstraße, auf der der Kalk aus dem Bergischen auf Pferdekarren an den Rhein transportiert und auf dem ehemaligen Kalkblech unterhalb „Brands Jupp“ auf Schiffe umgeladen wurde, die den Kalk an den Niederrhein oder nach Holland brachten. Bei Brands Jupp oder weiter oben bei Peters kehrten die durstigen Fuhrleute ein, wenn der Kalk verladen war. Später kehrten auch die Möler des WC, von Freemann kommend, hier ein.

Rechter Hand geht eine Treppe hinauf zur hochwasserfrei gelegenen romanischen Kirche, die dem hl. Remigius geweiht ist. Sie wurde - wie die Kalkumer Kirche - im 12. Jahrhundert erbaut: Ein echtes Kleinod an Architektur und mit einer Fülle wertvoller moderner christlicher Kunst des 20. Jahrhunderts ausgestattet. Geht man am alten Friedhof vorbei, der früher um die Kirche herum lag, kommen wir zur Gaststätte Peters, die ihre 250 Jahre auf dem Buckel hat. Gegenüber von Peters liegt die Gaststätte und ehemalige Bäckerei von Schmitz-Lökes, wo der Hausherr seine Thekenschar allabendlich mit seinen Witzen unterhielt und gelegentlich mit seiner Sangeskunst erfreute. Berühmt war auch sein schöner Blumengarten, der zu Kaffee und Kuchen einlud. Später ist die Wirtschaft in andere Hände übergegangen.

Nun führt der Weg mit Alleebäumen der Schwarzbachmündung zu, und wir erreichen den großen Strom, der breit und mächtig seine Wasser nordwärts nach Holland zu treibt. Hier ist der Blick frei stromauf und stromab, und schwer stampfen die Transportschiffe gegen die Strömung. An den Masten wehen die bunten Wimpel und Fahnen vieler Nationen und Reedereien. Der Dichter Eulenberg nannte die Strecke zwischen Kaiserswerth und Bockum die „niederrheinische Riviera“, und wir können ihm nur zustimmen. Diese Landschaft hat ihre Ursprünglichkeit bewahrt. Wir gehen über die Schwarzbachbrücke mit Blick auf die Mündung, wo sich Wildenten tummeln. A 2 führt uns weiter nach Süden auf Kaiserswerth zu, das wir in der Rheinbiegung in der Ferne erkennen. Rechts der gewaltige Rheinstrom mit seinem Gegenüber, seinen Pappeln und Sandstränden. Möwen kreischen, ein Pulk Wildenten fliegt stromauf. Hier kann man kräftig durchatmen, hier ist ein Ort der Erholung und Besinnung. Radfahrer kommen einem entgegen, ein Rentnerpaar sitzt auf einer Bank.

Haus Werth taucht unter schattigen Bäumen auf, ein langgestrecktes Haus mit dunklem Dach, eingebettet im Grün der Wiesen. Haus Werth ist eine alte Treidelstation aus einer Zeit, als die Schiffe stromauf getreidelt wurden. Schwere Ackergäule zogen die vollbeladenen Boote. Bei Haus Werth konnten die Treidelschiffer die müden Pferde gegen ausgeruhte auswechseln, hier hatten die Treidelknechte eine Bleibe. Und schon grüßt uns der hohe Mühlenturm. An der Kaimauer erreichen wir das Rheintor. Unter Kastanienbäumen durchschreiten wir den Kaiserswerther Marktplatz, wo uns Kneipen und Restaurants zum Einkehren einladen. Es war eine schöne Wanderung an Bach und Strom, es lohnt sich immer wieder.

Hannes Esser