Heimat-Jahrbuch 2006

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Ein wohlgelungener ortsindividueller Kreisverkehr
Geringe Staubildung und keine Unfälle – und es ist deutlich ruhiger geworden
Von Edgar Schwarz

Im vorigen Jahr wurde der Kreisverkehr Wittlaer an der Duisburger Landstraße in Höhe der Einbrunger und Bockumer Straße in Betrieb genommen, der, ob hässlich oder schön, auf jeden Fall für uns alle sehr praktisch ist.

Zunächst hat er sich uns allen als traurig kahler Erdhügel vorgestellt. Danach hat sich ein hochherziger Spender mit der Familie Blank gefunden, die in die Mitte dieses öden Erdhaufens auf einmal einen respektabel hohen Findling als Naturkalkstein-Obelisk aufstellte. Dieses war dann auch prompt auf dem Wittlaerer Karnevalswagen der „Stein des Anstoßes“ gewesen. Dann kamen auf diese Straßenanlage vier einzeln sehr gefällig aussehende, aber zu hohe Bäume von der Stadtgärtnerei, die den Stein verdeckten und deswegen wieder beseitigt werden mussten. Dankenswerterweise hatte sich danach das städtische Verkehrsmanagement bereit erklärt, die Kosten für zwei Wittlaerer Wappen zu übernehmen. Dabei hatte man sich in der Gestaltung der Wappen an dem Auto-Aufkleber unserer 850-Jahr-Feier mit dem großen weißen beschrifteten Rand orientiert. Dieses unangemessen große weiße Rechteck um das Wappen sah auf dem Naturstein scheußlich aus und schlug tatsächlich alle Hässlichkeitsrekorde hier in der Gegend.

So wurde aus einer eigentlich wunderbaren Idee der Stein des Anstoßes. Es gab massenhaft Proteste, natürlich auch von denen, die immer gern protestieren. Man wollte den störenden weißen Rand am Wappen weghaben und eine niedrigere Begrünung des Erdhügels. Nach vielen Bemühungen einiger Herren des Heimat- und Kulturkreises Wittlaer und auch von außerhalb wie von unserer Ratsfrau Ruth Decker und durch die Mithilfe des Bezirksstellenleiters Werner Jacob ist die Kunststoffplatte dann noch einmal auf Kosten der Stadt geändert worden.

Fast alle Wittlaerer Bürger sagen jetzt, dass es ein absolut wohlgelungener, ortsindividueller Kreisverkehr ist. Der Ortseingang ent­spricht ganz dem dörflich-ländlichen Charakter Alt-Wittlaers. Traditionen müssen in unserem seit 1144 bestehenden alten Ort gepflegt werden und dazu gehört eben auch das Wappen. Der Hügel ist inzwischen sehr schön begrünt und mit niedrigem Strauchwerk bepflanzt worden.

Allein der Bau des Kreisels hat 500.000 Euro gekostet. Die Kosten für den Gesamtumbau mit Bushaltestelle und Park- und Rideplätzen hat 1,1 Millionen Euro verschlungen. Alles ist nun im Sinne der Anwohner gestaltet worden. Das gebietet Anerkennung dafür, dass in Zeiten leerer Kassen die Finanzmittel hierfür aufgebracht worden sind. Wir danken der Stadtverwaltung, dem Sponsor und allen Beteiligten, die sich für diese schöne Sache eingesetzt haben.

Seit seiner Inbetriebnahme brummt es täglich am Kreisel. Die Autos kommen zügig durch. Die Staubildung morgens und abends hat abgenommen und Unfälle sind bis jetzt nicht mehr passiert.